Zuletzt aktualisiert am 10. August 2022 von Uli Mörchen

Ob du glaubst, du kannst es –
Oder ob du glaubst, du kannst es nicht –
Du wirst immer recht behalten

Placebo Effekt - beschrifftetes Pappschild
Das ist vermutlich eines der am meisten zitierten Zitate, es stammt von Henry Ford.

Im vorherigen Teil der kleinen Reihe ging es ja um Glaubenssätze, die wie Wahrnehmungsfilter wirken können und damit zu Handlungsanweisungen werden. Dieses wirkt sowohl auf der bewussten als auch auf der unbewussten Ebene. Sehr schön zu beobachten ist das bei dem sogenannten Placebo-Effekt.

 

Was ist der Placebo Effekt?

Ein Placebo ist zumeist eine Substanz, die als Arznei, als Medizin verschrieben wird. Jedoch ist sie de facto völlig wirkungslos, es kann sich beispielsweise um Traubenzucker handeln.

Will man für ein neues Medikament in der westlichen Welt eine Zulassung erreichen, so muss dieses eine sogenannte Doppelblindstudie hinter sich bringen. Dabei weiß weder der behandelnde Arzt noch der Patient beziehungsweise Proband, ob er ein echtes Medikament oder eben ein Placebo verabreicht bekommt. Statistisch wird danach ausgewertet, wie viele der Placebo Patienten eine Wirkung gezeigt haben. Aus zahlreichen Untersuchungen ist bekannt, ha dass der Placebo-Effekt zwischen einem und zwei Drittel der Wirkung ausmachen kann.

Könnte es einen besseren Beweis dafür geben, dass unsere Erwartungshaltung, unser Glaube sich direkt auf die eigene Gesundheit auswirken? Könnte es einen noch besseren Grund geben, zukünftig noch mehr auf die eigenen Gedanken zu achten? Denn selbstverständlich gilt dieses nicht nur im positiven, sondern eben auch im negativen Sinne.

 

Ich bin nicht mehr zu retten

Wenn ein Mensch davon ausgeht, dass er zum Beispiel wegen Krankheit sozusagen dem Tode geweiht ist, dann kann vermutlich keine Medizin, keine ärztliche Kunst diesen Menschen davon abbringen und ihn am Leben erhalten. Dementsprechend wichtig ist es folglich, dass Ärzte darum wissen und in ihrer Diagnosestellung entsprechend umsichtig vorgehen. Leider ist im alltäglichen Klinikbetrieb ein ganz anderes Verhalten von Seiten der Ärzteschaft zu beobachten.

 

Ich habe einen Parkplatz bestellt

Placebo Effekt - Symbolbild Parkplatzsuche

Es gibt nicht wenige Menschen, die die positiven Wirkungen der Vorstellung auf ganz alltägliche Dinge übertragen. So zum Beispiel versuchen viele Zeitgenossen, die Parkplatznot in den Innenstädten dadurch zu umgehen, dass Sie sich einen Parkplatz „bestellen“, vor ihrem geistigen Auge imaginieren. Sie sich genau vorstellen, wie vielleicht ein anderer Autofahrer just in dem Moment aus der gewünschten Parklücke heraus fährt, in der man selber einparken möchte.

In der Tat ist es so, dass diese Personen sehr häufig auch tatsächlich einen Parkplatz finden. Aber natürlich auch nicht jedes Mal.

Wenn Sie denn einen finden, liegt es sicherlich auch an der erhöhten Fokussierung, während sie ihr Ziel erreichen. Das heißt, jede noch so kleine Lücke wird wahrgenommen. Und – das Positive, gewünschte Ergebnis wird deutlich stärker wahrgenommen, als ein negatives, also ein nicht vorhandener Parkplatz. Dieser wird dann vielleicht damit abgetan, dass es ja nun auch nicht jedes Mal zu 100% klappen kann.

Ein weiterer Erklärungsversuch für einen Misserfolg bei der Parkplatz Visualisierung kann sein, dass der Autofahrer festgestellt, dass er sich den Parkplatz einfach nicht intensiv genug vorgestellt hat.

 

Deine Welt, Deine Glaubenssätze

Die Sache mit dem Glauben ist schon eine merkwürdige. Verheerende Kriege, oft anscheinend aus dem Nichts entstanden, können Menschen die ansonsten friedlich miteinander lebten, zu Tötungsmaschinen werden lassen. Vielfach entstanden diese Kriege aus einer Bedrohung heraus, die lediglich eingebildet war. Im Nachhinein lässt sich das oft gar nicht mehr rational erklären.

Andererseits lässt uns der Glaube buchstäblich über uns selbst hinauswachsen. Wir sind dann in der Lage, Dinge zu vollbringen, die zuvor nicht für möglich gehalten wurden. Manchmal sogar Dinge, die die Grenzen menschlicher Vorstellungskraft sprengen. Beispiele dazu finden sich haufenweise, zum Beispiel im Sport.

 

Beispiele für Glaubenssätze

Einige Glaubenssätze Vorannahmen über die Welt, sind so weit verbreitet, dass sie fast als allgemeingültig formuliert sind .

Welche der folgenden finden sich auch in deinem eigenen Repertoire wieder?

 

  • Geld verdirbt den Charakter
  • Wer A sagt muss auch B sagen
  • Frauen können nicht einparken
  • Lieber arm und gesund als reich und krank
  • Männer wollen immer nur das Eine
  • Frauen sind immer nur hinter deinem Geld her
  • Ich habe nie Glück im Leben
  • Ich bin zum Verlierer geboren

 

Sicherlich kennst auch Du noch viele weitere Glaubenssätze in der Art. Ich freue mich auf Deine Mail, um die Liste oben weiter zu ergänzen.



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