Zuletzt aktualisiert am 7. Februar 2024 von Uli Mörchen

Rauchen – eine Gewohnheit

Vielleicht geht es dir auch so, du bist schon seit Jahren oder Jahrzehnten dabei, mit dem Rauchen. Irgendwann hast du aufgehört, darüber nachzudenken. Die Zigarette gehört einfach mit zu deinem Leben.

Wenn du dann und wann beginnst darüber nachzudenken, wunderst du dich vielleicht immer mal wieder über dich selbst. Die Erkenntnis, dass die ganze Raucherei völlig verrückt und ungesund ist, die hast du schon seit Jahren. 

Aber was nutzt dir dieses Wissen, wenn die Gewohnheit doch so tief vergraben in dir wohnt?

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Rauchen als Gewohnheit - eine schlechte Gewohnheit
schlechte Gewohnheiten… by Manan Chhabra on Unsplash

Rauchen als Gewohnheit – aus guten Gründen?

Einer der Gründe ist – unser Gehirn spart so viel Energie, wie es eben geht. Das hat zur Folge, dass die allermeisten Vorgänge in unserem Leben automatisiert werden.

Oder hast du irgendwann in deinem Leben schon mal darüber nachgedacht, ob du in der vergangenen Minute oft genug geatmet hast? Oder ob dein Herz oft genug geschlafen geschlagen hat?

Selbst wenn du dich ins Auto setzt, um einkaufen zu fahren, verschwendest du wenig Gedanken daran, erst in den Innenspiegel zu schauen, dann den Außenspiegel, kurz über die Schulter, um dann ganz langsam und gefühlvoll die Kupplung kommen zu lassen, langsam von der Bremse zu gehen und ganz wenig Gas zu geben, oder?

Stattdessen beschäftigst du dich während dieser automatisierten Tätigkeiten vielleicht eher mit der Frage – was wollte ich noch mal alles einkaufen? Habe ich noch genügend Getränke? Denn der Rest, das Autofahren, ist zu einem Automatismus geworden, über die Jahre.

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Rauchen – Gewohnheit oder Sucht?

Ein Fakt, über den du vielleicht noch nie nachgedacht hast – auch deine Raucherei ist zu einer Gewohnheit, zu einem regelrechten Automatismus geworden.

So hast du vielleicht längst die Verknüpfung im Kopf – 

  • Ich habe Stress, dann muss ich natürlich rauchen
  • Ich treffe mich mit Freunden, Zigaretten gehören dazu
  • Ich habe Langeweile, da greife ich gerne zum Glimmstängel 
  • Zum Feierabend muss ich mich belohnen, der erste Griff geht zur Zigarette

Wustest du, dass es ganz unterschiedliche Rauchertypen gibt?

Fünf davon findest du in diesem Beitrag – Die Rauchertypen

Nicht nur beim Rauchen – Gewohnheiten durchbrechen 

Rauchen ist mit der Zeit zu einer absoluten Gewohnheit geworden. Das Interessante dabei – dein Verstand scheint außen vorzustehen, irgendwie. Du kennst die Situation, oder? Abends nimmst du dir ganz fest vor – morgen früh ist definitiv Schluss mit dem Rauchen! 

Und dann plötzlich, morgens, beobachtest du dich, mit einer Tasse Kaffee und einer Zigarette bewaffnet, in den Tag starten.

Dein bewusster Verstand wird vielleicht sagen – warum schaffen es alle anderen, nur ich nicht?

Das ist jedoch ein großer Irrtum. Ich denke eher, diejenigen, die es genauso wenig schaffen, reden weniger darüber. Sie reden halt nur über ihre Erfolge.

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Rauchen - Gewohnheit - Gehirn
Photo by Robina Weermeijer on Unsplash

Bewusster Verstand versus Unterbewusstsein – was ist da los?

Wenn deine tägliche Raucherei, über Jahre und Jahrzehnte praktiziert, eine bewusste tägliche Entscheidung wäre, wäre es kein Problem, damit aufzuhören. Da dieses Verhalten aber im Unbewussten abgespeichert ist, ist die Sache tatsächlich etwas komplexer.

Wir Menschen denken Tag für Tag in Bildern und Fantasien, haben unsere inneren Dialoge. Ein Mensch, der Jahre und Jahrzehnte geraucht hat, sieht sich automatisch mit einer Zigarette in der Hand, wenn er an die nächste Party denkt, mit den Freunden und Bekannten.

Verbunden ist dieses Bild mit einem guten Gefühl. Dem Gefühl von Verbundenheit, Dazugehören, Spaß haben und was für dich halt alles zu einer Party so dazugehören mag.

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Emotionen steuern uns durch den Tag

Oft sind es bei einem Raucher die allerersten positiven Emotionen, die er oder sie mit der nächsten Zigarette unbewusst wieder verbindet. Dass sich dieses gute Gefühl seit Jahren und vielleicht Jahrzehnten gar nicht mehr einstellt, nimmt der Raucher gelassen hin.

Eine Sache ist an dieser Stelle wirklich sehr wichtig, zu verstehen – dein Unbewusstes, der Ort, an dem deine Glaubenssätze und Emotionen wohnen, deine Erfahrungen über dein Leben, dieses Unbewusste hat im Alltag immer Vorfahrt! Und der Vorstand steht oft daneben sozusagen, schaut zu und wundert sich.

Ein kleines Beispiel aus dem Alltag, welches dieses Verhältnis zwischen bewussten Verstand und dem Unbewussten verdeutlicht – ein kleines Kind, welches vielleicht mit zwei Jahren eine schlechte Erfahrung mit einem Hund gemacht hat, hat diese abgespeichert und sich gleichzeitig so eine Art Alarmanlage installiert. Und obwohl Jahre später längst klar ist – Hunde sind freundliche Wesen und tun mir nichts, geht es doch jedes Mal, wenn ein Hund um die Ecke kommt, genau wieder dieser Alarm los! Der Teil, der denkt – Hunde tun doch nichts und sind ganz okay, das ist dein bewusster Verstand. 

Der Teil, der aber am Ende entscheidet, das ist dein Unbewusstes.

Die Aufgabe ist es also, genau an dieser Stelle, im Unbewussten das zu verändern, wie du als Raucherin oder Raucher eben über dieses Verhalten denkst.

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Rauchen aufhören – Gewohnheiten ändern

Es gibt eine ganze Menge Tipps, wie man sich gerade die erste Zeit nach dem Rauchstopp verhalten kann. Die erste Zeit erleichtern kann. 

Viele Raucher, die ich kenne, haben für diese Tätigkeit, das Rauchen, einen Stammplatz, sozusagen. Vielleicht auf dem Balkon oder der Terrasse, diesen einen besonderen Sessel, in dem man halt so gerne sitzt.

Wenn du nun morgen das Rauchen aufgeben willst, auf welchem Wege auch immer, solltest du an deinem Stammplatz etwas verändern. Denn vielleicht willst du ja auch ohne Zigarette weiterhin dort deinen Kaffee oder ein Glas Wein genießen, oder?

Stell dir vor, dieser Sessel steht seit Jahren immer genau an der gleichen Stelle. Du hast immer genau den gleichen Blick in deinen Garten.

Nun beginnt morgen die Zeit deiner Nichtraucherei. Dann ist es heute eine gute Gelegenheit, den Standort deines Sessels zu verändern. Vielleicht auch eine neue schöne bunte Auflage dafür zu besorgen.

Warum?

Ganz einfach, jedes Mal, wenn du dich wieder, wie gewohnt, auf deinem bequemen Sessel setzt, wirst du jedes Mal daran erinnert – ich habe etwas verändert in meinem Leben. Etwas Bedeutsames! Erinnert wirst du durch die veränderte Position deines Sessels und vor allem durch den neuen Blick, den dir die geänderte Position bringt.

Glaubst du nicht? Dann probier es einfach aus.

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Alternative Gewohnheiten zum Rauchen

Vielleicht gehörst du zu den vielen Rauchern, die Tag für Tag 20 Zigaretten rauchen? Ohne dabei über die eigene Gesundheit nachzudenken?

Dann mach dir einmal klar – wenn du nach draußen gehst zum Rauchen, sind das über den Tag gerechnet ungefähr 100 Minuten, die du mit dieser Tätigkeit verbringst.

Das ist eigentlich ziemlich crazy, oder?

Angenommen, du hast ab jetzt tatsächlich ungefähr 100 Minuten pro Tag mehr Zeit, weil du nicht mehr rauchst. Wie wäre es denn, wenn du beispielsweise 15 oder 20 Minuten jeden Tag dafür einplanst, einen kurzen Spaziergang zu machen?

Dieses hat mehrere Vorteile.

Dadurch, dass du deine gewohnte Umgebung verlässt, bekommst du ganz einfach ein paar andere Gedanken in den Kopf. Ganz nebenbei kannst du mit dieser Bewegung weitestgehend verhindern, dass du allzu viele Kilos zulegst. Der Gedanke, nach dem Rauchstopp zuzunehmen, hält schließlich viele Menschen davon ab, endlich das Rauchen aufzugeben.

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Rauchen als Gewohnheit ändern - Change
Photo by Ross Findon on Unsplash
Eine neue Gewohnheit für deine Gesundheit

Bewegung tut dir gut. Sie hält dich fit und deine Figur in Form. Natürlich muss man sich die erste Zeit zunächst mal daran gewöhnen, etwas Neues in seinen Alltag einzuführen. Aber ich glaube, das tun wir immer wieder, im Leben.

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Gewohnheitsraucher versus Emotions-Raucher

Gewohnheitsraucher haben oft einen großen Vorteil gegenüber denjenigen, die manchmal sehr starke emotionale Verbindungen mit der Zigarette haben. Sie rauchen dermaßen viel, beispielsweise 20 oder 30 Zigaretten am Tag, sodass ihnen völlig klar und bewusst ist – irgendwann muss ich damit aufhören!

Emotionale Raucher rauchen oft sehr kontrolliert. Manchmal sind es nur drei, fünf oder acht Zigaretten am Tag. Viele Raucher beneiden das. Vielleicht nur, weil sie nicht wissen, dass sich diese emotional Süchtigen oft den ganzen Tag über gedanklich mit dem Rauchen befassen!

Apropos befassen – beim Rauchen sind deine Hände involviert, Tag für Tag, vielleicht 20 oder 30-mal. Wenn du nun Schluss machst mit der Qualmerei, ist es sinnvoll, für deine Hände eine neue Beschäftigung zu finden.

Genau darum geht es im dritten Teil, ich wünsche dir viel Spaß und gute Erkenntnisse beim Lesen.

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