Zuletzt aktualisiert am 22. Januar 2023 von Uli Mörchen

Beinahe jeden Raucher, der gerne das Rauchen aufgeben würde, plagt in gewisser Weise die Angst vor Entzugserscheinungen. Wie ich über dieses spezielle Thema – Psychische Abhängigkeit – denke, kannst du in diesem Beitrag über Entzugssymptome bei der Tabakabhängigkeit nachlesen.

Redet ein Nikotinabhängiger von Entzug oder Entzugserscheinungen, so meint er meist die körperlichen Erscheinungen. Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin. Diese können bei der Nikotinsucht z.B. sein

  • Eine gewisse innere Unruhe
  • Depressive Verstimmungen
  • Schlafstörungen
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Gesteigerter Appetit

Einige dieser Erscheinungen treten bei vielen neuen Nichtrauchern auf, andere Rauchende kennen diesen Entzug so gut wie überhaupt nicht.

Wichtig aus meiner Sicht – wenn du so etwas wie die Nikotinsucht aufgibst, was dich vielleicht ein halbes Leben begleitet hat, solltest du auch weitere Dinge in deinem Leben ändern. Dinge, die dich ansonsten laufend an das Rauchen erinnern. Deine körperliche Abhängigkeit, die Tabakabhängigkeit, die du in der ersten Zeit oft etwas überbewertest. Dich mehr mit dem Thema Gesundheit befassen. Dazu später mehr.

Die erhöhte Reizbarkeit – könnte es sein, dass dieses ein Resultat aus den eigenen Erwartungen ist? Denn wenn ich mich mit ehemaligen Rauchern unterhalte, höre ich dieses immer wieder – “ich war sehr reizbar, manchmal sogar aggressiv”. Wenn ich nun im Vorfeld davon ausgehe, mein Gehirn sozusagen darauf programmiere, dass auch ich dieses erleben werde, so wird sich das mit größerer Wahrscheinlichkeit auch einstellen.


Psychische Abhängigkeit - Zigarettenkippen Symbolbild
Welcher Geruch steigt dir gerade in die Nase?

Rauchstopp – depressive Verstimmungen

Zum Thema depressive Verstimmungen nach der Nikotinsucht habe ich vor einiger Zeit einen Beitrag veröffentlicht, du kannst ihn hier lesen. Und wenn du magst, dir auch die Podcast Variante anhören, scrolle dazu einfach etwas nach unten, in dem verlinkten Beitrag. Vielleicht ist ja der ein oder andere Aspekt dabei, der dir hilft, in Sachen Gesundheit. Für viele Rauchende war der Beitrag hilfreich. 

Soweit zu den körperlichen Aspekten.

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Psychische Abhängigkeit – Zigaretten werden unglaublich bedeutsam

Spätestens daran, dass es dir in bestimmten Situationen unendlich schwerfällt, auf das Nikotin zu verzichten, kannst du erkennen – vermutlich bist du psychisch abhängig. Tabakabhängigkeit realisiert man als Raucher oft erst nach Jahren, an einem gewissen Gefühl von Entzug. Manchmal erst, wenn sich die schwindende Gesundheit zu Wort meldet. 

Ist es für dich die Nikotin Dosis zur Belohnung? Oder die Zigarette, mit der du Dinge aufschiebst? Dir eine Belohnung gönnst? Diese Zigarette, die ganz besonders bedeutend ist nach dem Essen? Nach der schweren Arbeit?

Eine Zigarette kann dich ins Gespräch bringen, mit den Kollegen. Oder mit dem Nachbarn. Selbstverständlich auch am Wochenende, in der Disco. Und irgendwann kommt der Punkt, dass du in deinem Kopf die Zigarette automatisch mit „sozialen Kontakten“ gedanklich in Verbindung bringst.

Hast du ein bestimmtes Gefühl erst einmal in deinem Gehirn mit dem Nikotin- oder Tabakkonsum in Verbindung gebracht, wird es durch laufende Wiederholungen zur Endlosschleife. Nach und nach bemerkst du gar nicht mehr – jedes Mal, wenn ich mich mit bestimmten Menschen unterhalte, muss ich dabei rauchen. Rauchende blenden das oft aus. Was denkst du, hat das wirklich mit körperliche Abhängigkeit zu tun? Hat das Auswirkungen, nach deinem Rauchstopp? 


Abhängigkeit Zigarette - Marionette als Symbol
Eine Marionette deiner Sucht?

Psychische Abhängigkeit – Aufschieben

Ja, du kennst das. Nur noch schnell eine rauchen und dann geht es los. Nur noch schnell diese eine Zigarette und dann fahren wir. Wie viele Beispiele kommen dir gerade in den Kopf? Bei vielen hat sich dieses Denken förmlich ins Gehirn eingebrannt.

Viele Raucher haben es mit der Zeit gelernt, mit der Zigarette bestimmte Tätigkeiten aufzuschieben. Und das verrückte dabei ist – wenn du das regelmäßig tust, bemerkst du das in der Regel gar nicht mehr die Tabakabhängigkeit.

Eine Sache, die Raucher auch sehr gerne aufschieben – das Aufhören mit dem Rauchen. Die Verknüpfungen im Kopf – es ist gemütlich, ich genieße die Situation, ich belohne mich für meine Tätigkeit oder ich rauche gegen meine innere Leere an – die sind oft zu stark, als dass man sich mit denen auseinandersetzen wollte. Oder mit einem der wichtigsten Themen – deiner Gesundheit. 

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Der Feind des Rauchstopps – der Stress

Oft ist in stressigen Situationen die kleine Nikotin Auszeit so etwas wie eine Rettungsinsel. Du hast Stress und vielleicht lässt dich das sogar so etwas wie Entzugserscheinungen erleben. Mit der Zigarette hast du vielleicht das Gefühl, diese abschwächen zu können.

Hast du nun laufend und immer wieder Stress, so wird es mit dem aufhören vermutlich schwer werden. Eine Top-Empfehlung – wenn du aufhören willst zu rauchen, so tue dieses vielleicht zu Beginn deines Urlaubs. Oder zumindest zum Wochenende hin, wenn ein paar ruhigere Tage anstehen.

Der Tipp – wenn du aufhören willst, dann entspann dich doch mal – der ist vielleicht für viele Rauchende etwas kurz gegriffen. Hier ein paar Ideen, die dir in der ersten Zeit zu einem etwas entspannteren Leben verhelfen können, nach der langen  Abhängigkeit. 

1 – mach dir klar, die Zigarette kann dich nicht wirklich entspannen. Das findet nur in deinem Kopf statt.

2 – oft empfohlen an dieser Stelle, die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Eine Übung, die definitiv Ruhe in dein Leben bringen kann.

3 – eine Variante, die sehr viel schneller funktioniert – die Selbsthypnose. Diese vermittle ich regelmäßig meinen Klienten während unseren Sitzungen. Ich finde es sehr wertvoll, sich im Nachhinein auch selber helfen zu können.

4 – so unaufgeregte Dinge wie ein Spaziergang können dich wirklich runterbringen vom Stress. Zum einen tut die Bewegung in der Natur einfach gut, zum anderen verlässt du die Umgebung, die dir Stress bereitet, für eine gewisse Zeit. Das bringt neue Eindrücke in deinen Kopf.

5 – Sport im Allgemeinen. Ob Fahrrad fahren, schwimmen, joggen, Fitness – was immer es ist, wenn du dir so etwas zur Gewohnheit machst, bringt das definitiv andere Gedanken in den Kopf, die Abhängigkeit verliert an Bedeutung. 

6 – mich entspannt es unglaublich, wenn ich einfach den Kopfhörer aufsetze, gute entspannende Musik höre und bequem im Sessel sitze.

Was ist dein bester Tipp, um dem Stress des Alltags zu entgehen? Ich bin gespannt auf deine Nachricht.

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Fazit…

Mein Fazit – während die körperliche Abhängigkeit der Nikotinsucht sehr schnell abgehandelt sind, kann dich der psychische Entzug etwas länger begleiten. Vielleicht der größte Vorzug der Hypnose gegenüber anderen Verfahren – in dieser Rauchstopp Arbeit kann man wunderbar auf diese psychische Abhängigkeit eingehen. Ursachen erkennen, Blockaden auflösen und somit entmachten.

Ich wünsche dir eine stressfreie Zeit und einen entspannten Übergang, zurück in die Normalität des Nichtrauchens.

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