Zuletzt aktualisiert am 18. November 2022 von Uli Mörchen
Ich kenne sehr viele Raucher. Unter diesen fällt mir gerade niemand ein, der, ab einem gewissen Alter, nicht mit dem Rauchen aufhören wollte. Kennst du da jemanden? Wie es sich nach dem Rauchstopp mit dem Gewicht verhalten kann, liest du hier – Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp
Der Rauchstopp ist oft mit einigen Ängsten verbunden. Eine Angst, die sehr viele Raucher umtreibt – die Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp. Da tritt sogar die Sorge um die Gesundheit oft in den Hintergrund. Bei den Frauen öfter als bei den Männern.
Dieses ist auch tatsächlich ein Thema. Ich habe mal recherchiert und bin auf den Seiten des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg fündig geworden. Du kannst das PDF unter dem Link am Ende des Beitrags nachlesen.
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Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp – Veränderung der Darmflora
Einige Menschen, wohl eher Frauen als Männer, die nach dem Ausstieg aus der Nikotinsucht keine Gewichtszunahme tolerieren, fangen tatsächlich wieder an mit dem Rauchen, anstatt z.B. an der Ernährung etwas zu ändern. Die meisten wohl eher aus Angst, denn die durchschnittliche Gewichtszunahme ist tatsächlich überschaubar.
Das dumme dabei ist natürlich auch – wenn du wieder anfängst zu rauchen, ist keinesfalls garantiert, dass du auch wieder abnimmst. Im schlechtesten Fall wirst du also ein paar Kilo mehr Gewicht auf die Waage bringen und dazu wieder rauchen. Und deiner Gesundheit durch Nikotin und andere Stoffe evtl. massiv schaden.
Nach Schätzungen nehmen ca. 80 % der ehemaligen Raucher im Durchschnitt ca. viereinhalb Kilo zu, sicherlich abhängig von der Körpergröße und Ausgangsgewicht. Laut diesen Untersuchungen ist es bei Frauen meist ein wenig mehr als bei Männern.
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Rauchstopp und Gewichtszunahme – zeitlicher Ablauf
Das Gewicht ändert sich meist innerhalb der ersten zwei Jahre, nachdem die letzte Zigarette geraucht wurde. Erstaunlicherweise nimmt manch ehemaliger Raucher tatsächlich ab, nachdem sie dem Nikotin abgeschworen haben. Das ist aber wohl eher eine Minderheit.
Interessant hierbei – das Gewicht von Menschen, die endlich rauchfrei sind, unterscheidet sich auf die lange Sicht gesehen nicht von dem Gewicht der Menschen, die nie geraucht haben. Das könnte vielleicht daran liegen, dass Raucher mit ihren Glimmstängeln einfach ihr Hungergefühl unterdrückt und so einige Mahlzeiten ausgelassen haben, das macht über die Jahre natürlich bemerkbar.
Nikotinentzug – Kompensation durch Süßigkeiten?
Ein großes Problem nach dem Aufhören ist sicherlich das Kompensieren des Nikotins durch z.B. Süßigkeiten. Rauchen ist ja nicht nur eine unglaubliche Angewohnheit, oft hat sie für den Konsumenten auch eine wichtige Funktion. So versucht manch einer, sich mit Zigaretten zu belohnen. Oder aber seine Einsamkeit zu kompensieren.
Fällt nun das alte Verhaltensmuster weg, so schleicht sich bei vielen sehr schnell ein neues ein. Wie wäre es alternativ mit etwas mehr Bewegung? Und natürlich dem Thema gesunde Ernährung mehr Bedeutung zu geben?
In der Raucherentwöhnung mit Hypnose lässt sich dieses gut beeinflussen. Aus meiner Sicht ist es besonders wichtig, dass der Raucher begreift – all das was ich mit den Zigaretten verbunden habe, die Entspannung, die Verbindung mit anderen Menschen, den besseren Umgang mit Stress – all das ist nur in meinem Kopf passiert! Es hatte wenig mit der Realität zu tun.
Wäre dieses nicht so, müssten Nichtraucher in vergleichbar stressigen Situationen schier verzweifeln und nach Zigaretten betteln! Bitte… gebt mir Nikotin…
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Neue Ergebnisse brauchen anderes Verhalten
Willst du morgen andere Ergebnisse als heute, darfst du dich heute anders verhalten. Es gibt viele kleine Dinge, mit denen man die befürchtete Gewichtszunahme nach dem Ausstieg verhindern kann.
Ein paar Beispiele gefällig?
Bist du es gewohnt, auf dem Weg zu deinem Arbeitsplatz die zwei Etagen, (oder sind es doch drei?) also die zwei oder drei Etagen mit dem Aufzug zu überwinden, so könntest du dir fortan, wenn du rauchfrei bist, angewöhnen, einfach mal wieder zu Fuß zu gehen.
Vielleicht fährst du mit Bus oder Bahn zur Arbeit? Mach es dir zur Angewohnheit, eine Station früher auszusteigen.
Ich weiß, das sind alles nur kleine Schritte, aber ein guter Anfang. Und neben der zusätzlichen Bewegung ändert sich nach und nach auch etwas in deinem Denken, kannst du dir das vorstellen?
Hast du bislang vielleicht 20 mal am Tag geraucht, so hast du damit ungefähr 100 Minuten verbracht, plus X.
Wenn du von diesem 100 eingesparten Minuten Tag für Tag vielleicht 20 Minuten für etwas Bewegung, wie gesagt z.b. auf dem Weg zur Arbeit oder nach Feierabend investierst, so wird dir dieses sicherlich helfen, einerseits dein Gewicht zu halten oder zu reduzieren und es schützt dich gleichzeitig etwas davor, laufend über das Rauchen nachzudenken.
Raucherentwöhnung – Veränderungen in der Darmflora
Mittlerweile gibt es Hinweise darauf, dass die Gewichtszunahme nach dem Ausstieg in Zusammenhang stehen könnte mit Veränderungen in der Darmflora. So breiteten sich in Untersuchungen bestimmte Bakterienstämme bei ehemaligen Rauchern stärker aus. Gleichzeitig bildeten sich andere Stämme zurück.
Die Verarbeitung der Nahrung wirkt sich sicherlich auch aus auf den Energiehaushalt. Einige ehemalige Nikotinsüchtige berichten über anhaltende Müdigkeit, in der ersten Zeit nach den letzten Zigaretten. Sicherlich auch durch Änderungen des Stoffwechsels.
In den entsprechenden Foren und bei Google und Co wird sehr oft neben dem Thema “Gesundheit” auch nach “Verdauungsproblemen nach dem Rauchstopp” u.ä. recherchieren. Dieses scheint wirklich ein sehr weit verbreitetes Phänomen zu sein. Aus meiner eigenen Erinnerung an das Aufhören weiß ich, dass sich dieses meist nach überschaubarer Zeit wieder einpendelt.
Für die erste Zeit findest du hier im Artikel 5 hilfreiche Tipps, um mit dem Thema besser umgehen zu können.
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Raucherentwöhnung Erfahrungen – ein sehr ausführlicher Beitrag mit 12 Tipps für den Ausstieg
Vor langer Zeit habe ich einmal diese zwölf Tipps aufgeschrieben, ich weiß, dass sie sehr vielen Rauchern bereits geholfen haben. Deshalb habe ich diese Tipps jetzt einmal komplett überarbeitet und aktualisiert. Ich bin mir sicher, der ein oder andere Aspekt dabei wird auch dir helfen, dich endgültig aus der Abhängigkeit zu befreien.
Wie denkst du über das Thema? Hast du zusätzliche Gedanken, die im Beitrag noch fehlen? Dann schreib sie gern in die Kommentare.
Hier der erwähnte Link zum Krebsforschungszentrum: Klick
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