Zuletzt aktualisiert am 18. November 2022 von Uli Mörchen
Wenn du gerade hier bist um dieses zu lesen, gehe ich mal davon aus – du bist schon etwas länger dabei, beim Rauchen. Dein Körper hat sicherlich schon längst genug von der Zigarette, dennoch kommt Aufhören für dich im Moment nicht infrage. Denn da ist diese Angst. Diese Angst vor möglichen Veränderungen. Raucherentwöhnung negative Veränderungen – wie kannst du damit umgehen?
Vielleicht bist du ja noch einigermaßen gesund oder hast du schon heftige Vorerkrankungen durch die Raucherei? In jedem Fall ist der Rauchstopp das Beste, was du für deine Gesundheit tun kannst. Endlich wieder frei werden vom Nikotin, das ist nicht nur gut für dein Gehirn, wo das Nikotin aktiv arbeitet, es ist insgesamt besonders gut für deine Lunge und für den ganzen Körper.
Krankheiten wie Schlaganfall, COPD, Lungenkrebs und ähnliches kann man damit zumindest größtenteils vermeiden. Ganz ausgeschlossen sind diese Dinge natürlich auch für Nichtraucher nicht.
Raucherentwöhnung und Sucht – wo genau passiert denn dieses?
Was viele nach wie vor, trotz besseren Wissens, dabei bleiben lässt, ist die Sucht. Und sicherlich noch etwas anderes – einfach die Gewohnheit. Die Gewohnheit, in bestimmten Situationen immer und immer wieder dasselbe zu tun, nämlich zu rauchen. Sei es, dass du dich belohnen möchtest, sei es, dass du dich gerade etwas einsam fühlst oder eine Sache aufschieben willst – die Zigarette war für dich in all den letzten Jahren das Mittel der Wahl dafür.
Die Sucht, die dich vielleicht so sehr verzweifeln lässt, ist ja weniger eine körperliche Sache. Das meiste passiert einfach in deinem Kopf. Irgendwann hast du angefangen zu glauben, in den oben beschriebenen Situationen eben genau deine Dosis Nikotin zu brauchen.
Wenn du nun das Rauchen endlich aufgibst, regeneriert sich dein Körper rasend schnell! Das Nikotin hat in kürzester Zeit den Körper verlassen. Die Risiken für deine Gesundheit beginnen sehr schnell, weniger zu werden. So sagt man das in der ersten Zeit folgendes passiert:
- 20 Minuten – Puls und Blutdruck beginnen zu sinken
- 12 Stunden – der Kohlenmonoxid Spiegel im Blut singt auf ein normales Niveau
- 14 Tage bis 3 Monate Menüs der Blutkreislauf hat sich stabilisiert, die Lungenfunktion verbessert sich deutlich
- 1 bis 9 Monate – deine Hustenanfälle werden deutlich weniger, die Lunge reinigt sich
- 12 Monate – das Risiko einer Herzerkrankung halbiert sich, im Vergleich zu rauchen
- 5 Jahre – Krebserkrankungen im Rachen und Mundraum halbieren sich von der Häufigkeit her
- 15 Jahre – das Risiko für Herzkrankheiten gleicht sich dem eines Nichtrauchers an
Quelle: https://www.cancer.org/
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Raucherentwöhnung und Veränderungen –
Erfahrungen anderer mit der Raucherentwöhnung – sei vorsichtig
Unterhältst du dich mit ehemaligen Rauchern, die irgendwie in das Lager der Nichtraucher gewechselt sind, erzählen diese manchmal darüber, wie schwer das alles war. Über ihre Entzugserscheinungen, über die böse Nikotinsucht, wie der Rauchstopp sie und ihr Leben in Beschlag genommen hat, liebgewonnene Gewohnheiten verloren gingen und das Aufhören am Anfang von Tag zu Tag schwerer zu werden schien.
Woran kann das liegen?
Aus meiner Sicht gibt es mehrere Gründe dafür. Manchmal ist es eben wirklich nicht ganz so einfach, nach Jahren oder Jahrzehnten der Zigarette Adieu zu sagen. Die Psyche spielt da sicherlich die größte Rolle, der körperliche Entzug von Tabak und Co geht rasend schnell vorbei. Die Sucht jedoch, der psychische Teil dabei, der raubt diesen Ex Rauchern oft jegliche Motivation.
Selbst die Angst vor Krankheiten wie Lungenkrebs, Probleme mit dem Herzen, gesundheitliche Schäden durch schlechte Durchblutung, vor der der Arzt vielleicht schon so oft gewarnt hat – all das reicht oft nicht aus, um endlich rauchfrei zu werden. Solange du nur mit deinem Verstand über einen Rauchstopp nachdenkst, dein Unbewusstes aber weiter rauchen möchte, solange rennst du hilflos gegen eine Wand an.
Wenn du nun also diese Zeitgenossen befragt – wie war das denn mit dem Aufhören für dich? So werden sie dir natürlich all ihre negativen Erfahrungen in den schillerndsten Farben schildern. Warum? Zum einen, weil sie dieses vermutlich genauso wahrgenommen und vielleicht auch vorher erwartet haben. Zum anderen, weil man sich damit manchmal als erfolgreicher Held präsentieren möchte, der es trotz aller Schwierigkeiten geschafft hat, dem Rauchen endlich abzuschwören.
Bis diese spezielle Spezies der Raucher tatsächlich Nichtraucher sind, bis dahin vergeht oft eine lange Zeit. Viele von ihnen hängen gedanklich der Zigarette hinterher und haben einfach noch nicht begriffen, dass ihnen die Zigarette in all den Jahren nichts geben konnte. Die Zigarette gaukelt dir über Jahrzehnte vor, dich zu unterstützen, das ganze Gegenteil ist der Fall.
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Endlich aufhören – Raucherentwöhnung und Veränderungen
Viele Zahnärzte können darüber berichten, wie sich die Durchblutung im Körper nach dem Rauchstopp verändert. Ehemalige Raucher klagen oft, nachdem sie nun endlich nicht mehr rauchen, über Zahnfleischbluten. Das liegt daran, dass ich die Durchblutung im Körper endlich wieder normalisiert. Für diesen Fall des Zahnfleischblutens gibt es extra Präparate, die die Folgen der besseren Durchblutung im Anfang besser erträglich machen.
Was man auch oft hört – neue Nichtraucher berichten darüber, dass sie nach dem Rauchstopp mehr Husten müssen als zu Raucherzeiten. Das liegt jedoch nicht daran, dass sich der Zustand verschlechtert, sondern dass sich die Lunge bzw. der Weg dorthin endlich reinigt. Sollte sich dieser Husten über mehrere Monate hinziehen, ist es sicherlich angeraten, eine Untersuchung beim Lungenfacharzt durchführen zu lassen.
Irgendwie ist das ganze ja auch ziemlich logisch. Stell dir einmal vor, ein Mensch hat vielleicht 30 Jahre lang geraucht. Im Durchschnitt 20 Stück am Tag, das sind 600 im Monat, 7200 im Jahr, also vielleicht insgesamt 220.000! Zigaretten, in diesen 30 Jahren. Eine krasse Zahl, oder? Nun hört dieser Raucher plötzlich damit auf. Das Positive ist – dein Körper stellt sich rasend schnell um. Das heißt, dass ich die Abläufe in deinem Körper normalisieren.
Viele, die das Rauchen einstellen, beschweren sich darüber, dass der Kaffee nicht mehr schmeckt. In Wahrheit ist es so – sobald du das Rauchen endgültig aufgibst, schmeckt der Kaffee endlich wieder so, wie Kaffee halt schmeckt. In den Jahren dazwischen war der Geschmack des Kaffees verändert durch das Nikotin bzw. die Zigarette.
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Raucherentwöhnung negative Veränderungen – ich habe zugenommen!
Ja, wer aufhört zu rauchen, der verbraucht etwas weniger Kalorien als ein Raucher. Man sagt, dieser Unterschied liege bei ca. 200 bis 300 Kilokalorien, je nach Größe und Gewicht. Nun lässt sich dieses durch ganz wenig zusätzliche Bewegung leicht kompensieren. Bleiben wir doch einmal bei dem Beispiel von 20 Zigaretten am Tag, so hat dieser Raucher insgesamt pro Tag ca. 2 Stunden mit Rauchen verbracht. Wäre es da denkbar, von dieser gewonnenen Zeit vielleicht 20 Minuten pro Tag in etwas mehr Bewegung zu investieren? Dieses kann sich doppelt lohnen für den Raucher.
Der eine Punkt ist klar – dein Körper kommt endlich wieder in Bewegung. Ohne das Rauchen solltest du dir ein paar neue, positive Gewohnheiten zulegen. Sinnvoll ist es, dich Tag für Tag ein wenig mehr zu bewegen als bisher. Dieses kann wahre Wunder bewirken. Und wenn du dich erst einmal darauf einlässt, kann das mit der Zeit zu einem wundervollen neuen Hobby für dich werden.
Es geht ja an dieser Stelle nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern es geht einfach darum, deinen so lange geschundenen Körper wieder mehr in Bewegung zu bringen.
Der zweite positive Aspekt – du sitzt nicht zu Hause herum und grübelst über dein ach so schlimmes Schicksal als neuer Nichtraucher nach. Du gehst raus in die Natur, hast dort eine Menge positiver Begegnungen und Einflüsse. Deine Gedanken werden sich ändern. Kannst du dir vorstellen, dass Bewegung in freier Natur für dich hilfreicher ist, als traurig und frustriert, vielleicht leicht depressiv zu Hause auf dem Sofa herumzusitzen? Vielleicht auf genau dem Sofa, auf dem du die langen letzten Jahre und Jahrzehnte eine Zigarette nach der anderen geraucht hast?
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Rauchstopp – neue Perspektiven für dein Leben
Diese neuen Perspektiven können genau daraus entstehen. Mehr Bewegung, rausgehen, sich unter Menschen begeben. Sinnvollerweise solltest du natürlich gerade am Anfang deine Zeit nicht unbedingt mit deinen rauchenden Freunden, die in der Raucherkneipe zusammensitzen, verbringen.
Ich kenne nicht wenige ehemalige Raucher, die sich in verschiedenen Nichtraucher Gruppen engagieren, nach dem eigenen Rauchstopp. Eigene Erfahrungen weiterzugeben an diejenigen, die gerade genau an der Stelle stehen, wo man selber vor kurzem stand – das bringt manchem eine Menge Zufriedenheit. Menschen brauchen eben Menschen und nicht nur Computer und online Foren.
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Raucherentwöhnung und E-Zigaretten
Viele Raucher schwören auf die Unterstützung durch die E-Zigarette. Ich weiß, für viele scheint dieses gerade in der ersten Zeit, wenn die Sucht nach Nikotin immer mal wieder anklopft, eine ganz bequeme Lösung zu sein. Meiner Meinung nach sollte man aber, wenn man mit dem Rauchen wirklich aufhören will, alles inhalieren sein lassen. Denn gerade das Inhalieren, etwas in den Mund nehmen und daran zu ziehen, das ist ja das, was den Raucher bzw. sein Gehirn immer wieder erinnert. Erinnert an das Rauchen. An die alten Rituale. Und damit willst du ja nun endlich aufhören, oder?
Aus den Erfahrungen von Bekannten gibt es ganz unterschiedliche Ergebnisse, im Zusammenhang mit der E-Zigarette.
Manch einer schafft es tatsächlich, nach und nach das Nikotin zu reduzieren. Dabei die Motivation über längere Zeit aufrechtzuerhalten, kann schon eine Herausforderung sein. Manch einer bleibt allerdings auch im Anschluss nach dem Rauchstopp beim Dampfen. Ich frage mich an der Stelle, ob es wirklich das Ziel einer Raucherentwöhnung sein kann, von einer Sucht in die andere zu wechseln.
Aber das ist sicherlich sehr individuell unterschiedlich und hat wie gesagt meiner Meinung nach viel mit der Motivation zu tun, die ich zum Rauchstopp aufbringe. Am Ende ist es vermutlich weniger schädlich, an einem Dampfgerät herum zu nuckeln als an Tabak Zigaretten, die du über Jahrzehnte konsumiert hast. Und die unendlich viele zusätzliche Schadstoffe in deinen Körper bringen.
An der Stelle noch ein kurzer Satz zu einem ganz speziellen Raucher Typen – dem Kontrollraucher. Bzw. hauptsächlich der Kontroll-Raucherin, ist dieser Typ doch ganz maßgeblich darauf aus, bloß kein Gramm zuzunehmen. Das Aussehen, das Äußere, ist oft deutlich wichtiger, als die Gesundheit.
Gerade kürzlich habe ich mit einer Dame gearbeitet, die genauso gestrickt war. Auf der einen Seite wollte sie aufhören wegen ihrer Gesundheit. Diese wollte sie so weit es geht erhalten, gleichzeitig aber keinesfalls zunehmen. Trotz meiner Skepsis habe ich mich von ihr dazu bereden lassen, mit ihr zu arbeiten. Die Arbeit an sich mit der Hypnose hat wunderbar funktioniert, sie könnte heute problemlos als Nichtraucherin durchs Leben gehen.
Allerdings hat ihr ihre Psyche einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihr Aussehen, schlank zu sein, das war so bedeutsam, dass ihre Psyche darauf reagiert hat. So hatte sie zunächst so lange richtig schlechte Laune, bis sie sich das Rauchen selber wieder zugestehen konnte. Ja, so hinterhältig kann in manchen Fällen die Sucht sein. Verbunden mit dem Gedanken – Hypnose funktioniert halt bei mir nicht.
Wird manchmal in den Onlineforen über eine Raucherentwöhnung mit Garantie philosophiert, so sieht man spätestens an diesem Punkt – seriöserweise gibt es keine Garantie.
Ich habe dieser Klientin in dem Fall das Geld zurückgezahlt. Aus dem einfachen Grund – ich hätte von vornherein nicht mit ihr arbeiten sollen und daraus noch einmal gelernt – Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen einfach noch nicht an dem Punkt angekommen sind, dass sie wirklich eine Entscheidung treffen wollen oder können, denen kann auch die allerbeste Hypnose einfach nicht helfen. Vielleicht braucht sie erst noch einen stärkeren Raucherhusten, noch tiefere Falten im Gesicht oder was auch immer, um endlich etwas Gutes für ihr Leben entscheiden zu können.
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Mein Fazit
Mit dem Rauchen aufhören ist zu jeder Zeit die beste Option, die ein Raucher hat. Die Regeneration deines Körpers beginnt rasend schnell.
Sei bei deiner Vorbereitung vorsichtig mit der Erfahrung anderer. Suche dir Menschen, die über positive Erlebnisse berichten.
Wenn du mit dieser Gewohnheit aufgehört hast, gewöhne dir ein paar gesunde Dinge wie z.b. Bewegung an. Sitzt nicht den ganzen Tag zu Hause rum und gräme dich.
Überlege dir gut, ob du wirklich vom Tabak Rauchen zum Dampfen wechseln willst. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, keine weiteren Substanzen mehr zuzuführen.
Bist du eine Kontrollraucherin, die genau auf ihr Gewicht achtet, überlege dir, ob du ein paar Kilo mehr zwischenzeitlich akzeptieren kannst. Fange vielleicht gleichzeitig an mit Sport und Ernährungsumstellung.
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Raucherentwöhnung negative Veränderungen – ein Beitrag von hypnose-barnim.de