Zuletzt aktualisiert am 18. November 2022 von Uli Mörchen
Hast du dich auch schon mal gefragt, ob diese Art der Nikotinersatztherapie tatsächlich funktioniert? Und wenn – dann wie? Nikotinkaugummi Entwöhnung – ist das was für dich?
Darum geht es im heutigen Beitrag – Entwöhnung mit Nikotinkaugummis.
Nikotinkaugummi – wie funktioniert das?
Im Prinzip ist das ziemlich einfach, du kaust ein Kaugummi, dabei wird nach und nach Nikotin freigesetzt. Das Nikotin wird über die Mundschleimhaut aufgenommen. Ziel ist es, innerhalb überschaubarer Zeit einen gewissen Nikotinspiegel aufzubauen. Dein Rauchverlangen zu verändern und deine Tabakabhängigkeit zu beenden.
Ist es wirklich so einfach, mit dieser Art Rauchstopp zum Nichtraucher?
Man sollte diese Kaugummis langsam kauen, damit das Nikotin nach und nach abgegeben wird. Laut Beschreibungen soll zeitnah ein Effekt des Nikotins spürbar sein. Um das gesamte Nikotin aus der Masse zu lösen, sollte man wohl in etwa 30 Minuten lang auf dem Kaugummi herumkauen. Danach sollte das Rauchverlangen deutlich weniger sein. Die Tabakentwöhnung kann beginnen.
Da Raucher natürlich unterschiedlich viel rauchen, haben die Kaugummis eine unterschiedliche Dosis. Es gibt Kaugummis mit 2 m und mit 4 Milligramm Nikotin. Wenn du mehr als 20 Zigaretten am Tag rauchst, so wird empfohlen, mit dem 4 Milligramm zu beginnen. Dieses soll deine Entzugserscheinungen deutlich reduzieren.
Meine Gedanken zum Thema Entzugserscheinungen findest du hier
Die Nikotinkaugummi Entwöhnung mit diesen Präparaten ist längerfristig angelegt. In der ersten Zeit nach dem Rauchstopp wird empfohlen, dass du über den Tag verteilt ca. 8 bis 12 Kaugummis konsumierst. Nach vier bis zwölf Wochen wird dann die Menge an Nikotin reduziert, am Ende sollen es noch zwei Kaugummis am Tag sein.
Planmäßig sollst du die Kaugummis als Nichtraucher nach einem Viertel- bis einem halben Jahr komplett absetzen. Will man so lange auf dem Thema “Tabakabhängigkeit” herumkauen?
Nach meinen Recherchen liegst du mit dieser Art der Nikotinersatztherapie preislich ähnlich wie beim Rauchen von Zigaretten. Aber an der Stelle geht es ja auch weniger um eine Ersparnis, als um eine Hilfe beim Ausstieg.
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Nikotinkaugummi Entwöhnung – Facebook & Co
Was ich oft erlebe, ist Folgendes – eine Raucherin oder ein Raucher entscheidet sich, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, um sich damit den Ausstieg aus der Nikotinsucht zu erleichtern. Bevor sie oder er nun damit anfängt, schreibt sie oder er über die geplante Tabakentwöhnung bei Facebook.
Das Ergebnis ist erwartbar – ein gigantischer Chor aus Menschen, die es alle als (oft neue) Nichtraucher besser wissen, machen dir deine Entscheidung schlecht. Meiner Meinung nach, wenn du dich für so eine Art der Tabakentwöhnung entscheidest, ist es das wichtigste, dass du dich damit auseinandersetzt und dann wirklich dafür entscheidest.
Ich bin mir sehr sicher, dass ein großer Teil der Reduzierung von Rauchverlangen und Sucht bei diesen Ersatzprodukten ein Placebo Effekt ist. Und wenn dieses so ist, sollte man diesen natürlich auch nutzen. Das funktioniert aber eher weniger, wenn du dir in Gruppen bei Facebook und Co deine Entscheidung schlecht reden lässt.
Also – wenn du dich ernsthaft dafür interessierst, mache Dich erst schlau, vielleicht auch in den sozialen Netzwerken, und treffe dann eine Entscheidung. Lass dir diese im Nachhinein nicht zerreden.
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Nikotinkaugummi – Entzugserscheinungen reduzieren bei der Raucherentwöhnung?
Der Grundgedanke hierbei ist, dass durch das Nikotin der wahrgenommene Entzug gelindert werden soll. Dieses bezieht sich auf die körperlichen Beschwerden, was an der Stelle meine Hauptkritik an diesem Hilfsmittel auf dem Weg zum Nichtraucher ist.
Selbstverständlich sind auch viele Raucher unterwegs, die sich einfach an das Rauchen gewöhnt haben. Die eben regelmäßig ihre Dosis Nikotin brauchen. Für diese mag das Konzept für den Rauchstopp in manchen Fällen aufgehen.
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Nikotinersatztherapie mit Kaugummi – emotionale Raucher
Was aber ist, wenn du mit der Zigarette eher ein Gefühl, eine bestimmte Emotion verbindest? Z.b. gibt es nicht wenige Raucher, die sich durch das Rauchen z.b.
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- Entspannt fühlen
- Einsamkeit regulieren
- Sich selber belohnen
- Hungergefühle regulieren
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Und viele weitere Dinge mit der Zigarette verbinden. In allen diesen Fällen wird der Kaugummi wohl kaum beim Rauchstopp helfen, denn hierbei geht es eher um ein Ritual als um den Stoff Nikotin.
Ein weiterer Grund, der mich skeptisch sein lässt – die lange Zeit, die eingeplant wird, um endlich nach der Tabakentwöhnung rauchfrei zu sein. Ich glaube, das Rauchverlangen, teilweise über viele Jahre und Jahrzehnte praktiziert, lässt sich nicht so einfach “ausschleichen”. Hier sehe ich eine große Gefahr bei dieser Variante. Denn die Begeisterung der ersten Zeit, mit Ersatz Therapien dem Nikotin den Kampf anzusagen, verfliegt in der Regel nach und nach.
Dringend zu beachten ist auch die Information in der Packung. Es gibt einige Erkrankungen, bei denen diese Kaugummis definitiv nicht geeignet sind. Informiere dich also sehr genau, bevor du die Einnahme erwägst.
Einige bekannte Nebenwirkungen dieser Produkte können sein… Häufig Kopfschmerzen, Husten und Schluckauf, Reizungen im Mund und Halsbereich.
Ebenso kann es zu einer gewissen Überempfindlichkeit, Schwindelgefühlen und Missempfindungen kommen, sowie Durchfall und Verdauungsbeschwerden.
In seltenen Fällen kommt es zu unangenehmen träumen, Herzklopfen oder Herzrasen. Der Blutdruck kann deutlich ansteigen, in seltenen Fällen kann es zu Atemnot und Taubheitsgefühlen im Mund kommen. Diese sind aber wohl eher sehr selten. Was man nicht alles in kauf nimmt, um endlich wieder Nichtraucher zu werden.
Von daher in jedem Fall zu empfehlen – lass dich genau beraten und lese am besten im Vorfeld die Packungsbeilage online, dann wirst du zu Hause nicht böse überrascht.
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Raucherentwöhnung mit Kaugummi während der Schwangerschaft
Rauchen, und damit auch Nikotin, ist sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind bekanntermaßen gesundheitsschädigend. Daher ist die dringende Empfehlung, während der Schwangerschaft und der Stillzeit auf Zigaretten zu verzichten.
Dann und wann treffe ich werdende Mütter, die es einfach nicht schaffen, auf den Nikotinkonsum zumindest während der Schwangerschaft zu verzichten. Diesen wird empfohlen, Rücksprache mit dem behandelnden Arzt über das Thema zu halten.
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Fazit
Mein Fazit zu dieser Art des Rauchstopps – für manche Gewohnheitsraucher mag diese Art des Nikotinentzugs infrage kommen. Gerade aber für Menschen, die sich emotional stark mit der Zigarette verbunden fühlen, ist das aus meiner Sicht nicht das Mittel der Wahl zur Tabakentwöhnung.
Nebenwirkungen können ebenfalls auftreten, informiere dich vor dem Kauf, ob deine gesundheitliche Situation zu dieser Variante passt. Bedenke auch die lange Zeit der Entwöhnung, laut Beschreibung bis zu 6 Monate.
Hast du selber bereits Erfahrungen gemacht, mit einer Nikotinersatztherapie, sei es nun Kaugummis oder Pflaster? Dann freue ich mich sehr auf deinen Kommentar und auf deine Erfahrungen.
Hallo, ja ich habe schon mal Erfahrungen mit den Kaugummis gemacht. Meine Frau hat mich darauf gebracht, ein Bekannter von ihr hat es damit geschafft. Ich hatte mit den Kaugummis immer das Gefühl dass es mir besser geht wenn der Entzug kam. Aber die Dinger haben auch irgendwie einen merkwürdigen Geschmack gehabt dann habe ich es irgendwann aufgegeben. In diesem Herbst möchte ich endlich aufhören mit Rauchen wir bekommen unser erstes Kind. Viele Grüße von Bernd.
Hallo Bernd,
das ist doch mal ein richtig schöner Grund um mit dem Rauchen aufzuhören! Wer ein starkes Motiv hat, findet meist auch die nötige Motivation. Viel Erfolg wünsche ich dir!
Viele Grüße,
Uli
Hallo, interessanter Beitrag. Ihc bin und bleibe der Meinung,es kommt auf den eigenen Willen an. Wenn der stark genug is brauch ich kein Kaugummi oder sowas ähnliches. Bei mir war nach ungefähr 2 Wochen die schwerste zeit vorbei. Grüßße aus Hamburg.
Hallo Sven ,
schön, wenn du den für dich passenden Weg gefunden hast. Meine Erfahrung ist die, unterschiedliche Menschen brauchen oft auch unterschiedliche Wege.
Ist es für den einen der eigene, starke Wille, so hilft dem anderen z.b. die Unterstützung durch Hypnose. Es sollte allerdings klar sein, es handelt sich immer nur um eine Unterstützung. Den Weg ansich muss jeder selber gehen.
Da man in der Hypnose sehr gut auf erwartete Entzugserscheinungen eingehen kann, ist das für sehr viele Raucher ein deutlich entspannterer Weg.
Wichtig finde ich, dass man irgendwann zu einer wirklichen Entscheidung kommt. Ich glaube, daran scheitern nach wie vor sehr viele Raucher. Schön, dass du das Thema hinter dir hast.
Viele Grüße nach Hamburg,
Uli
Nach meinen Recherchen liegst du mit dieser Art der Nikotinersatztherapie preislich ähnlich wie beim Rauchen von Zigaretten. Dem stimme ich nicht zu ,die Nicotette Kaugummis gibt es im Netz für etwa 20€ /105 Stk. ,reicht bei mir mindestens einen Monat .
Hallo Alex,
Danke für deine Ergänzung.
Laut Beschreibung wird empfohlen, pro Stunde ein Kaugummi zu nutzen. Maximal jedoch 16, die empfohlene Menge liegt zwischen 8 und 12.
Wenn du deutlich weniger gebraucht hast, umso besser.
Bist du denn jetzt rauchfrei?
Grüße…
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